Interview mit einem Politiker

02.05.2017  | Alle | Nachrichten

Am 2. Mai hatten wir einen Gast: der Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi kam zu uns ins Kiku. Wir hatten viele Fragen darüber, was ein Politiker eigentlich so macht. Das Gespräch war sehr interessant – vielen Dank, Metin Hakverdi!

Was ist dein Lieblingsbuch? Welche Bücher liest du?
Als ich Kind war, war mein Lieblingsbuch „Der kleine Nick“. Leider habe ich in meinem Beruf wenig Zeit, Bücher zu lesen. Das ist ein großes Problem. Ich fange oft Bücher an, aber leider kann ich sie nicht zu Ende lesen.
In welcher Partei bist du?
In der SPD. Das heißt: Sozialdemokratische Partei Deutschland.

Wohnst du in Berlin oder Hamburg? Wo hast du dein Büro?
Ich habe vier Büros: drei in Hamburg und eins in Berlin. Ich wohne zur Hälfte in Berlin und zur Hälfte in Hamburg (in Wilhelmsburg).

Welche Partei ist eure größte Konkurrenz?
Weiß ich nicht. Das werden wir bei der Bundestagswahl sehen!

Was magst du als Abgeordneter nicht?
Das ständige Hin- und Herfahren zwischen Hamburg und Berlin.

Was wolltest du als Kind werden?
Bauingenieur! Wisst ihr, was das ist? Nein? Ich dachte als Kind, das sind die Leute, die auf der Baustelle arbeiten. Dabei ist der Ingenieur der, der alles plant und viel am Computer sitzt. Also, eigentlich wollte ich als Kind Bauarbeiter werden.

Was musst du als Abgeordneter können?
Mit vielen Menschen sprechen. Ich höre viele verschiedene Meinungen und muss dann daraus einen Kompromiss machen. Stellt euch vor, wir wollen heute Abend ins Kino gehen. Und ich frage: wer will um sieben? Wer will um acht gehen? Und dann muss man eine gemeinsame Uhrzeit finden – das ist ein Kompromiss.

Was passiert alles im Bundestag?
Wir machen Gesetze. Wisst ihr, was Gesetze sind?
Herbert: Das sind Regeln!
Richtig! Ihr habt hier im Kiku Regeln, oder in der Schule. Die gelten auch nur dort. Aber Gesetze sind Regeln für alle in Deutschland. Die Gesetze gelten für alle.

Was ist dir wichtig?
Mir sind ganz viele Sachen wichtig. Eins allein reicht nämlich nicht.
Amon: Ist dir wichtig, dass es allen gut geht?
Klar, aber das reicht nicht. Mir ist auch Gerechtigkeit wichtig. Und dass ihr zur Schule gehen könnt!

Hattest du ein Vorbild, das dich zur Politik gebracht hat?
Nö!

Wie bist du in den Bundestag gekommen?
Ich wurde gewählt.

Was willst du bewirken?
Ganz viele Sachen, denn eins alleine reicht nicht. Zum Beispiel, dass die Schulen besser werden. Dass nicht wenige Leute ganz viel verdienen, und viele Leute ganz wenig. Also, dass es nicht ganz, ganz große Unterschiede gibt.
Yessica: Dass alle gleich viel verdienen?
Nein, das wäre mir zu viel. Aber die Unterschiede sollen nicht so groß sein. Ich kenne einen Mann, der verdient in einem Monat so viel, wie andere in einem halben Jahr. Das finde ich nicht gerecht.

Was machst du selbst im Bundestag?
Ich bereite die Regeln vor. Wir machen über Tausend im Jahr. Man teilt das auf, wer sich welche Gesetze ausdenkt. Ich kümmere mich um Strafrecht und Steuerrecht und bin Mitglied im Finanzausschuss.

Was machst du als Abgeordneter am liebsten?
Mit vielen Menschen reden!

Worüber ärgerst du dich?
Ungerechtigkeit.

Was macht man eigentlich in einer Partei?
Kompromisse finden! Manchmal kann man da einfach abstimmen und zählen, wie viele Leute etwas wollen. Aber oft redet man lange darüber. Es gibt ja immer einen guten Grund, warum man für oder gegen etwas ist, und es hilft, darüber zu reden.
Zum Beispiel reden wir in der SPD darüber, wie viele Steuern man zahlen muss oder wie groß eine Schulklasse sein soll.

Was machst du eigentlich, wenn du nicht gerade im Bundestag bist?
Dann spreche ich mit Leuten in Hamburg, zum Beispiel mit euch!

Gefällt es dir im Bundestag?
Ja! Es ist schon ein ziemlich cooler Job.

Was sind deine Aufgaben?
Gesetze machen.

Warum wolltest du Politiker werden?
Um das Leben für alle ein bisschen besser zu machen.

Warum bist du eigentlich in der SPD? Es gibt ja auch andere Parteien …
Nö.